


Heimspeicher
Industriespeicher
Großspeicher
Derzeitige aggregierte Energiekapazität der in Deutschland registrierten Heimspeichersysteme
Aktuelle aggregierte Energiekapazität der in Deutschland registrierten Industriespeichersysteme
Installierte und in Betrieb befindliche aggregierte Energiekapazität von Batteriegroßspeichern in Deutschland
Speicherkapazität
Insgesamt sind mittlerweile bereits einige Gigawattstunden an stationären Batteriespeichern in Deutschland gemeldet. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Heimspeicher, die den Gesamtmarkt tragen. Großspeicher bilden den zweitgrößten Markt vor Gewerbespeichern. Zum Vergleich: Die nationalen Pumpspeicherkraftwerke haben eine Speicherkapazität von insgesamt 39 Gigawattstunden.
Heimspeicher werden derzeit überwiegend zur Erhöhung des solaren Eigenverbrauchs eingesetzt. Gewerbespeicher dienen vor allem dem solaren Eigenverbrauch sowie der Lastspitzenkappung bei Gewerben oder der Schnellladung von Elektrofahrzeugen. Großspeicher wurden in den letzten Jahren fast ausschließlich zur Bereitstellung von Primärregelleistung erbaut. Momentan zeichnen sich jedoch drei neue Einsatzgebiete ab:
- Arbitragehandel an der Strombörse
- Integration großer PV- und Windparks
- Netzbooster zur Netzbetriebsführung
- Optimierung des Energiemanagements an großen Industriestandorten
Speicherleistung
Batteriespeicher bieten in den meisten Fällen die Möglichkeit, mehr als eine Stunde bei voller Leistung ge- oder entladen werden zu können. Insgesamt sind heute bereits einige Gigawatt an Batteriespeichern registriert. Die Leistung verteilt sich in etwa proportional zur Speicherkapazität.
Anzahl der Batteriespeicher
Mittlerweile sind hunderttausende Speicher bei der Bundesnetzagentur registriert. In Bezug auf die Anzahl sind dies fast ausschließlich Heimspeicher. Doch auch der Bestand an Gewerbespeichern steigt mit einigen tausend Registrierungen deutlich an, was bei Klick auf die Legende zu sehen ist. Die Zahl an Batteriegroßspeichern ist deutlich geringer. Zu beachten ist, dass einzelne Registrierungen mit Speicherkapazitäten von über 1.000 kWh herausgefiltert werden, da es sich hierbei oftmals um ungeprüfte Einträge handelt, bei denen Privatpersonen irrtümlich Speicher in der Megawattklasse registrieren.
Zubau an Speicherkapazität
Neben der kumulierten Darstellung der Speicherkapazität ist ebenfalls der monatliche Zubau dargestellt. Es ist gut zu erkennen, dass die Zubauzahlen im Trend deutlich ansteigen. Die aktuellen Entwicklungen steigender Strompreise und der Krieg in der Ukraine verstärken das Bestreben nach Autarkie und den Wunsch nach einer eigenen PV-Anlage inklusive Batteriespeicher.
Batterietechnologien
Zu Beginn des Heimspeichermarkts existierten die ersten Jahre vor allem Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Speicher. Im Laufe der Zeit haben sich Lithium-Ionen-Batterien jedoch eindeutig durchgesetzt und nehmen in den letzten Jahren nahezu den gesamten Markt ein.
Auch der Gewerbespeichermarkt weißt mehrheitlich Lithium-Ionen-Batterien auf. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung nicht in allen Fällen meldepflichtig sind und hier auch noch häufig Blei-Säure-Batterien eingesetzt werden.
Die Technologievielfalt im Großspeichermarkt war in den ersten Jahren des Speichermarkts am größten. Neben Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Batterien existieren hier auch Hochtemperatur- und Redox-Flow-Batterien. Heutige Installationen sind aber auch überwiegend auf Lithium-Ionen-Basis.
Geplante Speicher
Das MaStR beinhaltet teilweise auch geplante Batteriespeicher. Der Großteil entfällt dabei auf Großspeicher. Dies liegt vor allem daran, dass die kleineren Heimspeicher und Gewerbespeicher oftmals erst mit der Installation gemeldet
werden.
Regionale Verteilung
Heimspeicher
Regionale Verteilung nach Landkreis
Industriespeicher
Regionale Verteilung nach Landkreis
Batteriegroßspeicher
Regionale Verteilung
Die Speichersysteme sind über ganz Deutschland verteilt. Während die Heimspeicher und Gewerbespeicher innerhalb der Landkreise aggregiert sind, stellen wir die Großspeicher als einzelne Systeme dar. Bei den Heim- und Gewerbespeichern sind die meisten der Systeme in den westlichen und südlichen Teilen Deutschlands. Die Großspeicher zeigen hingegen keine klare Verteilung.
Energie-Leistungs-Verhältnis
Das Energie-Leistungs-Verhältnis (EPR) gibt die installierte Energiekapazität im Verhältnis zur Leistung des Batteriespeichersystems an. Dieses Verhältnis wird auch als Speicherdauer bezeichnet, was bedeutet, dass ein 2-Stunden-Speichersystem etwa 2 Stunden benötigt, um sich vollständig zu entladen. Bei Heimspeichersystemen ist das EPR in den letzten Jahren von etwa 2 Stunden auf 1,7 Stunden gesunken. Das EPR für industrielle Speichersysteme ist mit etwa 1,5 Stunden stabil geblieben. Im Bereich der Großspeicher hat sich das EPR jedoch deutlich von 1 Stunde auf 2 Stunden und mehr erhöht. Der Grund für den Anstieg der EPR bei Großspeichersystemen liegt darin, dass sie in der Vergangenheit für Netzdienstleistungen wie FCR genutzt wurden und nun zunehmend im Großhandelsmarkt und im aFRR-Markt eingesetzt werden. Für diese Märkte sind höhere EPRs von Vorteil und ermöglichen höhere Erlöse.
Ankündigungen zu Batteriegroßspeichern
bald verfügbar
Über Battery Charts
Battery Charts ist eine Entwicklung von Dr. Jan Figgener, Dr. Christopher Hecht, Jonas Brucksch, Jonas van Ouwerkerk und Prof. Dirk Uwe Sauer der beiden Institute ISEA und PGS der RWTH Aachen University. Mit dieser Seite bieten wir eine monatliche Auswertung der Batteriespeicher aus dem Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur an. Dabei unterteilen wir den Batteriespeichermarkt vereinfachend in Heimspeicher (bis 30 Kilowattstunden), Gewerbespeicher (30 bis 1.000 Kilowattstunden) und Großspeicher (ab 1.000 Kilowattstunden).
Diese Seite ist ein Anhang der detaillierten Marktanalyse in unserer aktuellen Veröffentlichung. Die Grafiken und Daten dieser Seite sind lizensiert unter CC BY 4.0 und dürfen unter Nennung der Urheber und Lizenz verwendet werden (siehe Reiter „Zitation“).
Methodik
Dieses Portal visualisiert die Daten des MaStR der Bundesnetzagentur. Diese sind unter der Lizenz dl-de/by-2-0 auf der Seite https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR verfügbar. Die Analysen basieren auf eigenen Auswertungen der veröffentlichten Einzelmeldungen, die nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt werden.
Die Grafiken sind interaktiv und können durch einen Klick auf die Legende angepasst werden (Klick: Einzelansicht | Klick + Strg: Auswahl mehrerer Datenreihen). Neben der Auswahl auf dieser Seite gibt es auch ein öffentlich zugängliches
Dashboard (siehe Reiter), das die Auswahl einzelner Bundesländer und Batterietechnologien ermöglicht.
Die Daten im MaStR werden manuell von Personen eingetragen, weshalb wir gewisse Konsistenzfilter anwenden:
- Es werden nur Einträge mit Speicherkapazität (> 1kWh), Leistung (>0,5 kW), definierter Batterietechnologie (inklusive „Sonstige“) und validem Inbetriebnahmedatum betrachtet.
- Die Lade- bzw. Entladedauer unter Volllast (Energie-zu-Leistung-Verhältnis) muss zwischen 6 Minuten und 12 Stunden liegen. Für Heimspeicher muss das Energie-zu-Leistung-Verhältnis zwischen 6 Minuten und 6 Stunden liegen.
- Industriespeicher und Großspeicher dürfen nicht von Privatpersonen betrieben werden, da hier oftmals eine Verwechslung von Kilowatt und Watt vorkommt und Privatpersonen teilweise fälschlicherweise angeben, einen Speicher der Megawattklasse im Keller zu haben. Zudem wird der Netzanschluss von Großspeichern an der Niederspannung nur akzeptiert, wenn der Netzbetreiber den Eintrag bereits geprüft hat.
Die Vollständigkeit des MaStR ist bei den Neuinstallationen unserer Einschätzung nach mittlerweile sehr hoch. Zwar wurden viele Batteriespeicher nach Betrieb des MaStR nicht nachträglich angemeldet (betrifft Installationen vor 2019), aber die Installationen in diesen Jahren waren auch nicht allzu groß. Für die Neuinstallationen gehen wir ab 2021 von einer Nichtmeldequote von wenigen Prozent aus.
Wir stellen die Batteriespeicher nach Inbetriebnahme-Datum und nicht nach Melde-Datum dar. Dies führt dazu, dass insbesondere die Zahlen für die letzten 2-3 Monate noch etwas steigen, da die Registrierung nicht immer sofort erfolgt.